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Ich bin ja auch keine Maschine. . . Panne #4, #5 und #6 von 13

  • von Scudo
  • 25 März, 2019

Hallo meine Fans. Ich melde mich mal wieder zurück! Was waren das für krasse Monate in der letzten Zeit. Habt ihr das mitbekommen? Ich lag auf der Intensivstation, war fast sieben Wochen bettlägerig und keiner wusste, ob ich je wieder fit werden würde. Ich hab von all dem nichts mitbekommen, weil ich ja im Koma lag. Aber Freunde, ich bin wieder fit. Mich hält nichts mehr auf. Außer ein paar Kleinigkeiten hier und da vielleicht… Aber hey, ich bin ja keine Maschine. ;-)

Das Letzte woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich mit Alicia und Tim eine der gefährlichsten Straßen der Welt in Georgien gefahren bin. Man das war so hart, das hab ich leider nicht gepackt! Wir mussten umdrehen. Schließlich wollte ich meine beiden Gefährten nicht in Gefahr bringen. Nach und nach verschwamm meine Erinnerung. Apathisch und ohne Emotionen habe ich nur noch funktioniert – ich wollte nicht, dass Tim sich Sorgen machte. Das war wohl blöd von mir. Ich weiß nur noch wie mein Herz plötzlich aufhörte zu schlagen, als wir auf dem Weg zum nächsten Pass waren. Aufgewacht bin ich schließlich knapp sieben Wochen später in einer Werkstatt in Sugdidi (Georgien).

Bis dahin hatten wir insgesamt drei Pannen zu verzeichnen:

1. Keilriemenriss in Russland
2. Öldruckverlust in Georgien
3. Zahnriemenriss in Georgien

Seitdem geht es mir eigentlich wieder besser und wir haben gemeinsam den kühlen, grauen Herbst in Armenien und die Weihnachtsfeiertage und Silvester wieder in Georgien verbracht. Anschließend haben wir einen Teil des Winters in Aserbaidschan bei Temperaturen erlebt, die zwischen nächtlichen Minusgraden und milden Frühlingstemperaturen schwankten. Die Minusgrade haben uns aber schon während unseres zweiten Georgien-Aufenthalts einiges abverlangt. Bei -10°C Außentemperatur (ungefähr Mitte Dezember) konnten wir es uns so kuschelig wie möglich machen. Das Leben in dieser Kälte hat ganz gut geklappt, bei mir ist ja alles Nötige isoliert und eine Standheizung haben wir auch. Nur mein Abwasserrohr ist eingefroren, sodass das Abwasser nicht mehr ablief. Blöderweise hat sich auch noch unsere Warmwasserleitung wegen der Eiseskälte gelöst. Ein kleiner Fall für Tim...

Aber der eigentliche Grund warum ich mich zurückmelde, ist, dass ich wieder ein bisschen krank war bzw. bin. Ich bin echt der Einzige von uns, der immer krank wird, man! Meine Mutter hat immer gesagt, wenn man nichts von einem hört, geht es einem gut. Aber da ich jetzt eben eine verbogene Felge am rechten Hinterreifen habe und mein Reifen dadurch Luft verliert, und weil meine Umlenkrolle einen Lagerschaden abbekommen hat und den Keilrippenriemen abspringen ließ, wollte ich euch das mal wissen lassen (Panne 4 und 5). Tim hat das wieder in den Griff bekommen, nur mit der Felge das steht noch unter Beobachtung.

Das Schlimmste jedoch ist, dass es wieder Probleme mit meinem Zylinderkopf gab! Genau die Wunde ist wieder aufgerissen, wegen der ich ja sieben Wochen im Koma lag. Erst fühlte es sich an, als säße die Dichtung nicht richtig fest, sodass sie undicht wurde und Abgase in den Kühlkreislauf gelangten. Aus diesem Grund, und weil Tim in Aserbaidschan das Visum für den Iran nicht bekommen hatte, machten wir uns wieder auf nach Georgien (zum dritten Mal!), wo mein Mechaniker Lasha und unser Freund Dima in Sugdidi auf uns warteten.

Folgendes wurde diagnostiziert: Dadurch, dass die Abgase in den Kühlkreislauf gelangten, ist ein hoher Druck in ebendiesem Kreislauf entstanden. Klassische Kreislaufprobleme, die man in meinem Alter schonmal bekommt. Ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste (stolze 21 Jahre alt mit 376000 km Laufleistung). Nun, zurückzuführen ist der Schaden aber ganz wahrscheinlich auf die minderwertige Qualität meiner eigentlich neuen Zylinderkopfdichtung und des neuen Kühlwassers. In dem Kühlwasser befand sich ein Frostschutzmittel, das mich, also meinen Zylinderkopf und die Dichtung, von innen richtig zerfressen hatte. So, als hätte ich z.B. jahrelang viel zu viel Alkohol getrunken und meine Leber daran in Mitleidenschaft gezogen worden wäre. Aber ich trinke ja nicht und trotzdem hatte ich so ein Gift in meinem Körper, dass der ganze Zylinderkopf um einige Jahre älter aussah, als er eigentlich ist - er ist ja zum Zeitpunkt dieser neuen Panne erst vor drei Monaten professionell in Georgien überarbeitet worden! Wie auch immer... Ich habe schließlich eine neue Dichtung und neues Kühlwasser verpasst bekommen. Alle dachten jetzt, dass es weitergehen konnte. Fehlanzeige! Im wahrsten Sinne des Wortes. Kurz vor der Grenze zu Armenien (die zweite Einreise), von wo aus wir ENDLICH zügig in den Iran einreisen wollten, meldete sich die Ölwarnleuchte. Offensichtlich sind im Zuge der neuesten Reparaturarbeiten Schmutzpartikel in den Ölkreislauf gekommen, woraufhin der Ölfilter verstopfte und der gewünschte Öldruck fernblieb. Irgendwo vor der Grenze zu Armenien fiel dies auf, sodass wir dort noch eine Nacht campten, damit Tim sich der Sache in Ruhe annehmen und sie reparieren konnte.

Alles in allem kommen also drei weitere Pannen hinzu:

4. Reifenpanne in Aserbaidschan
5. Lagerschaden der Umlenkrolle in Aserbaidschan
6. Defekte Zylinderkopfdichtung und verstopfter Ölfilter in Aserbaidschan/Georgien

Tja, mit mir wird es nie langweilig, fragt mal Tim. ;-)

Alles Gute und liebe Grüße!

Euer Scudo

Panne #4: Tim prüft den Reifen in Aserbaidschan.

Panne #5: Tim repariert den Lagerschaden der Umlenkrolle und den dadurch entsprungenen Keilriemen in Aserbaidschan.


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